Quelle: Kieler Nachrichten vom 16. Februar 2022
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Zusammenfassung der Online-Info-Veranstaltung
LH Kiel zum Bebauungsplan Bremerskamp
(B-Plan Nr. 1028 + 1029)
Am Donnerstag, 20. Januar 2022, fand gegen 19 Uhr eine
Online-Info-Veranstaltung statt. LHK Stadtplaner Herr Dünckmann begrüßte alle Teilnehmer und gab somit eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 (1) BauGB bekannt.
Der B-Plan Nr. 1028 beinhaltet den Neubau des Max-Rubner-Instituts
(Milchforschung), geplant auf dem Gelände der Ivers`schen Koppel sowie angrenzenden Koppel.
Der B-Plan Nr. 1029 beinhaltet den Neubau von CAU-Gebäuden,
geplant auf dem gesamten Gelände ab Neubau Max-Rubner-Institut bis Leibnizstraße.
Planungsbüro Claussen + Seggelke, vertreten durch Herrn
Andreas Fischer, vermittelte zunächst die Ausgangslage.
Demnach soll zuerst das Max-Rubner-Institut errichtet werden, eine
neue Mensa II gegenüber dem Juridicum (Ecke Leibnizstraße) sowie ein Parkhaus mit max. 1.200 Stellplätzen, dieses wird gegenüber der Apotheke gebaut. Ebenfalls geplant sind zusätzliche Wohneinheiten für Studierende sowie eine Ladenzeile, evtl. mit Polizeirevier.
Der Bremerskamp (Straße) bleibt erhalten aufgrund eines Arten-schutzes bezüglich Fledermäuse, die hier ansässig sind.
Die Johann-Fleck-Straße soll verlängert werden, am Knotenpunkt voraussichtlich bei stärkerem Verkehrsaufkommen mit einem Kreisverkehr oder einer Ampelanlage.
Hinter der Bibliothek - Richtung Bremerskamp - ist ein großes Regen-rückhaltebecken geplant sowie eine größere Grünanlage.
Alle neuen Gebäude auf dem gesamten Gelände sollen eine Höhe von max. 5 Etagen nicht übersteigen, des Weiteren mit Solaranlagen oder Dachbegrünung versehen werden.
Die Veröffentlichung des Planentwurfes erfolgt voraussichtlich im Sommer 2022, aller Wahrscheinlichkeit nach erneut mittels Online-Veranstaltung und wird rechtzeitig angekündigt.
Ausblicke auf das Bauvorhaben vermittelte Herr Dr. Uwe Pfründer von der CAU GMSH
Zur Zeit gibt es ca. 35.000 Studierende in Kiel und es ist mit einem Wachstum zu rechnen, so dass sich die CAU anhand von Gebäuden vergrößern muss. Das Areal Bremerskamp liegt optimal und ist bestens geeignet.
Zunächst in Planung sind das Max-Rubner-Institut sowie das CeTeb (gegenüber der PH), da hierfür Bundesmittel zur Verfügung stehen.
Das Parkhaus (lt. Planung schräg gegenüber der Apotheke im Kurven-bereich) wird als Mobilitäts-Hub betitelt und soll max.1.200 Stellplätze erhalten. Eine neue Mensa II soll entstehen (die alte ist marode und soll abgerissen werden) sowie ein Neubau an der Olshausenstraße 75 (auch hier wird das alte Gebäude abgerissen).
Der Ortsbeirat Herr Ries (Suchsdorf/Klausbrook) äußerte sich positiv über die geplanten 500 Wohnungen, Geschäfte, Parkanlagen und der neuen Mensa (zugänglich für Jedermann), jedoch negativ über ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in der Johann-Fleck und Olshausenstraße. Hier gibt es bereits ein hohes Aufkommen von An-wohnern; bei geplanten 500 Neubauwohnungen auf der gegenüber-liegenden Seite müsse man die Nutzung der Straßen und hauptsächlich der verhandenen (leider zu schmalen) Radwege neu überdenken und mit einplanen. Schon jetzt gibt es eine Parkplatznot, die sich durch den Wegfall von Parkplätzen noch erhöhen würde.
Herr Dünckmann klärte über eine geplante Stadtbahn auf, die über die Olshausenstraße Richtung Projensdorf führen soll.
Spätestens im Mai soll feststehen, wie die Trassenführung erfolgen soll oder ggf. der ÖPNV erweitert werden kann.
Straßenverkehr (Fahrzeuganteil) ist als Problem bei der Planung allgemein bekannt - daher sollen auf dem gesamten Campus keine bzw. so wenig wie möglich Fahrzeuge verkehren. Hauptsächlich Fahrräder und Fußgänger sind auf dem Neubaugelände geplant, Anlieferverkehr geduldet.
Herr Dr. Pfründer geht davon aus, dass sich der Fahrzeugverkehr in naher Zukunft verringern wird, ggf. wird auch die Stellplatzzahl im Parkhaus vermindert.
Zur Zeit passieren täglich ca. 8.000 Fahrzeuge die Johann-Fleck sowie Olshausenstraße, es wird über eine Umgestaltung der J-F-S nachgedacht, ein Gespräch mit dem Tiefbauamt ist in Planung.
Aufgrund der zusätzlichen Wohneinheiten wird mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen gerechnet; Gutachter gehen aber n i c h t davon aus, dass sich diese Anzahl negativ auf die Anwohner auswirken wird (Lärmbelästigung).
Ortsbeirat Herr Ries regte an, dass ein gemeinsames Gespräch stattfinden solle, dieses zu klären. Er geht im Vergleich zu Herrn Pfründer n i c h t davon aus, dass sich der Straßenverkehr
in naher Zukunft verringern wird.
Eine Verlängerung der Johann-Fleck-Straße soll zum Parkhaus führen, um Staus auf der Olshausenstraße zu vermeiden.
Ob die Stellplätze im Parkhaus kostenpflichtig werden, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht bekannt gegeben werden. Es wird darüber nachgedacht, das Parkhaus am Wochenende für Fremdnutzer (Anwohner oder Holstein-Fans) zur Verfügung zu stellen.
Die vorhandenen Parkplätze in der Olshausenstraße sollen nicht minimiert werden. Eine Sperrung der Olshausenstraße steht nicht zur Debatte (auf einer Skizze sieht es danach aus).
Geplant sind verstärkt Leihfahrräder (Sprottenflotte), E-Bikes, Lasten-fahrräder; geplante Stellplätze an den Parkhäusern Westring
und Olshausenstraße.
Eine Anbindung an die B 76 wird es nicht geben.
Ein Gutachten hat ergeben, dass es seitens des Neubaus Max-Rubner-Institut k e i n e wesentliche Beschattung der anliegenden Kleingärten geben wird. Aufgrund des vorhandenen Knicks und dessen Wuchshöhe erfolgt bereits eine Beschattung.
Ein Schattenwurf des Gebäudes soll gering ausfallen und
k e i n e Beeinträchtigung der Grünflächen nach sich ziehen!
Das Gebäude wird max. 5 Etagen hoch sein, der genaue Standort stand zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.
Der Baumbestand sowie die Knickstruktur im Bremerskamp sollen weitgehendst erhalten bleiben. Für evtl. gefällte Bäume wird es Ersatzpflanzungen geben. Insgesamt werden später wesentlich mehr Bäume auf dem gesamten Gelände stehen als momentan vorhanden.
Die hinten angesiedelten Einfamilienhäuser im Bremerskamp sowie die Gartenanlagen (Bremerskamp II, III, IV, V sowie Mangoldtanlage) sind von Planungen ausgeschlossen.
Herr Dünckmann (LHK) führte aus, dass am Freitag, 21.02.2022, eine weitere Online-Info-Veranstaltung seitens der CAU zum gleichen Thema stattfinden würde. Hauptsächliches Thema würden die Neubauten der CAU sein.
27.01.2022 / Sölve Brüggemann